Königspaar und Throngefolge 2023
Familiensache: Bei den Bauernschützen bleibt es ein Brinkmann
Erneut ein spannendes Duell gab es zum Finale beim Vogelschießen der Bauernschützen. Mit bemerkenswertem Ergebnis: Die Königskette bleibt im Hause Brinkmann, Bernd folgt Vater Hermann.
Nicht schon wieder Zweiter – das mag Bernd Brinkmann am Freitagmittag gegen 13.15 Uhr kurz durch den Kopf gegangen sein. Der Vogel an der Stange zeigte erste Schwächen und das Feld der Bewerber auf den Königsthron wurde kleiner. Bis es auf ein Duell zwischen eben Bernd Brinkmann und Timo Kemper hinauslief.
Letztlich hatte Bernd Brinkmann das glücklichere Ende für sich und wurde König im Jahr eins nach dem großen Jubiläum des Allgemeinen Bauernschützenvereins Südlohn. Die Königskette hat es damit nicht weit – sie bleibt im Hause Brinkmann. Im Jubiläumsjahr hatten sich bekanntlich Vater Hermann und Sohn Bernd bis zum Schluss ein spannendes Ringen geliefert.
Es ist heiß am Freitag im Wienkamp, als sich der Schützenplatz gegen Mittag immer mehr füllt. Die Schießaufsicht um Norbert Overkämping und Albert Beckmann hat an der Stange alles im Griff, das Aufbauteam des Schützenvereins St. Vitus hat ganze Arbeit geleistet und stimmt sich ein. Noch einmal steht das amtierende Königspaar Hermann Brinkmann und Mechtild Wetter im Mittelpunkt.
„Willkommen im Klub“: Präsident Klemens Wedding überreicht den obligatorischen Orden und Oberst Severin Thiemann-Gehling gibt letztlich das Kommando, den Vogel aufzuhängen. „Das Gefühl, einmal König zu sein, muss man erlebt haben.“ So lautet seine Einladung.
Hitze und Spannung steigen gleichzeitig
Bewerber scheint es zu geben. Unter anderem unter den Offizieren, wie auch Klemens Wedding vermutet. Und was sich später bewahrheiten sollte, als Thronadjutant Timo Kemper zum großen Wurf ausholen will. „Alles gut“, meint ein letztes Mal Königin Mechtild Wetter, nun gebe man „den Weg frei“ für die Nachfolger, ergänzt Hermann Brinkmann. Ob er da schon ahnt, dass die Königswürde in der Familie bleiben sollte?
Ohne große Unterbrechung wird fortan auf den Vogel gezielt, von Vorstands- und Offiziersmitgliedern, aber auch rege von den Schützen. Unterdessen blickt der Präsident kurz auf die vergangenen Tage zurück. „Alles klasse“, meint er. Und sein „Vize“ Thomas Nie-stegge, seines Zeichens amtierender Kaiser, stellt vor allem die Serenade im Zuge des Großen Zapfenstreichs heraus: ein sehr bewegender Moment. Klemens Wedding prognostiziert, dass der Vogel gegen 13.30 Uhr fallen wird: „Wir haben ja immer den gleichen Vogel“, schmunzelt er. Gebaut von Josef Tebrügge.
Gegen 13 Uhr kann der Verein „ausverkauftes Haus“ melden, die Sonne wandert und die Stühle unter dem großen Fallschirm mit. „Einmal versuch ich’s noch.“ Das hört man nun immer öfter an der Vogelstange – ein sicheres Indiz dafür, dass es nun ernst wird. Und letztlich Bernd Brinkmann und Timo Kemper übrigbleiben.
Immer wieder geht ein Raunen durchs Publikum, die beiden Kandidaten nehmen es sportlich und geben sich gegenseitig Tipps. Eine letzte Beratung mit dem Präsidenten und dem Vorjahreskönig, dann ist es so weit: Bernd Brinkmann hat diesmal das letzte Wort. Nach „Mitbewerber“ Timo Kemper ist es Vater Hermann, der zuerst gratuliert.
Es ist 13.40 Uhr und damit fast exakt der gleiche Zeitpunkt wie beim Königsschuss im Vorjahr. Allerdings wurden in dieser Zeit 260 Schuss abgegeben – 86 mehr als im Vorjahr. Fast zeitgleich krönen sich übrigens Lukas Benning und Lara Tecker zum Kinderkönigspaar, der nächste Jubel bricht aus. Und es dauert nicht lange, bis auch Bernd Brinkmann seine Königin präsentiert: Sarah Leiting.
Das Throngefolge bilden Steffen Kemper mit Cornelia Schmittmann, Marcel Büsker mit Alina Doods, Alexander Picker mit Daniela Emming sowie Jonas Dönnebrink mit Charlotte Schulze Wehninck. „Es bleibt ein Brinkmann“, betont der neue Regent noch einmal, sichtlich gelöst und auch geschafft: „Dafür habe ich auch fünf Jahre gekämpft.“ Nun sei er einfach froh, dieses „Erbe antreten“ zu dürfen.
Bericht Münsterland Zeitung 10.06.2023