Schützenverein Wienkamp-Horst

Über das Gründungsjahr sind leider keine Daten bekannt. Es konnten keine Aufzeichnungen gefunden werden, weder irgendwelche Protokolle, noch Mitgliederlisten oder sonstige Belege, die Rückschlüsse auf das Gründungsjahr zulassen.

Der Festplatz des Schützenvereins Wienkamp/Horst lag auf der Ecke Wienkamp/Beckedahl, gegenüber der Schreinerei Thesing. Die Fläche war zu der Zeit im Besitz einer jüdischen Familie und von dem Landwirt Bernhard Höing-Brockert angepachtet. Dieser stellte das Grundstück dem Schützenverein jeweils für das Schützenfest zur Verfügung. Später stellte die Gemeinde Südlohn dem Schützenverein einen Platz zum Vogelschießen. Die Lage war in der Nähe des Gehöftes Lüdiger, Richtung Picker-Kersting, direkt an der Gabelung, genannt „dat Vogelkämpken“. Durch die im Jahre 1960 erfolgte Flurbereinigung wurde die Vogelstange weiter in Richtung Picker-Kersting verlegt.

Das Schützenfest wurde alle vier Jahre, im Wechsel mit den Schützenvereinen Eschlohn, Mühlenkamp sowie Junggesellen und Bürgerschützenverein Südlohn, gefeiert. Der Schützenverein hatte zu dieser Zeit bereits 2 Fahnen und zwar eine für die Nachbarschaft Wienkamp und eine für die Nachbarschaft Horst. Leider sind diese Fahnen nicht mehr vorhanden. Gefeiert wurde auch immer in einem Zelt, wie es bei uns in Südlohn bis heute üblich ist. Umzüge und Paraden wurden im Ortskern abgehalten.

Das erste, aus unseren leider nur spärlich vorhandenen Unterlagen nachweisbare Königspaar, ist aus dem Jahre 1913. Im August wurde das Schützenfest gefeiert und König wurde Franz Fischer, der Franziska Icking zur Königin wählte. Dann kamen die Jahre des ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918. Schützenfest feierte der Schützenverein Wienkamp/Horst erst wieder 10 Jahre später, im Jahre 1923.


Königspaare des Schützenvereins Wienkamp ab 1913 (soweit bekannt)

1913: Franz Fischer und Franziska Icking

1923: Heinrich Robers und Elisabeth Terhedebrügge (Foto)

1927: Gerhard Hülscher und Anna Borgmann (Foto)

1931: Heinrich Wansing und Elisabeth Leiting (Foto)

1935: Heinrich Hollstegge und Maria Keppelhoff (Foto)


Beginn des 2. Weltkrieges

Ende August 1939, das Schützenfest Wienkamp-Horst befand sich in voller Vorbereitung und das Zelt war schon aufgebaut, als am Freitag vor Festbeginn die Stellungsbefehle für den Polenfeldzug in viele Häuser gesandt wurden. An die Feier eines Schützenfestes war in dieser Lage natürlich nicht mehr zu denken aber in der Hoffnung, dass dieser Feldzug nicht allzu lange dauern würde, ließ man das Zelt stehen, um sodann, zwar verspätet, Schützenfest und gleichzeitig Kriegsheimkehr feiern zu können. Der Landwirt Borgmann hatte 1939 gegenüber dem Zeltverleih die finanzielle Sicherheit zugesagt, da das Zelt ja für mehrere Wochen aufgebaut blieb.

Doch aus den erhofften wenigen Wochen wurden bitterlange Jahre und viele Familien hatten Gefallene und Vermisste zu beklagen.

Der 2. Weltkrieg hatte nebenbei auch zur Folge, dass die Königskette verloren ging und somit an der heutigen Königskette keine Plaketten des Schützenvereins Wienkamp-Horst mehr vorhanden sind.

Der Zusammenschluss